Kultur

Der Berchtesgadener Zwiehof

Baudenkmal Hinterbrandlehen
Baudenkmal Hinterbrandlehen

Bauernhöfe prägen in Bayern noch immer das Landschaftsbild, zumindest außerhalb der Ortszentren. Ganz besonders gilt das natürlich für die ländlichen Regionen Bayerns, wie das Berchtesgadener Land. Vieleicht ist euch aufgefallen, daß ein Großteil der Höfe nach dem selbem architektonischen Prinzip angelegt sind: Dem des Zwiehofes oder auch Parrallelhofes. Das bedeutet, man hat die Funktionen Wohnen, Schlafen und Kochen einerseits und Viehhaltung andererseits in eigenen Gebäuden untergebracht. Diese Zweiteilung ergibt den Zwiehof, der besonders im südlichen Berchtesgadener Land und im benachbarten Salzburger Land, dort besonders im Pinzgau und Pongau sehr verbreitet ist. Im obigen Bild seht ihr das bekannte Hinterbrandlehen in Schönau, eines der wenigen Wohnhäuser eines Zwiehofes, das sich noch im Originalzustand befindet. Oft sind die beiden Hauptgebäude parrallel angeordnet, dann spricht man auch von einem Parrallelhof. Charakteristisch ist außerdem auch die Verwendung des Baustoffes Holz, besonders für den Stall bzw. die darüberliegende Tenne. sowie eine sehr geringe Dachneigung von 18° bis 27°, wobei der Ortgang des Daches weit über das Gebäude hinausreicht.

Daneben sieht man bei uns gelegnetlich auch noch Einfirsthöfe, bei denen die Funktionen des Wirtschaften und Wohnens unter einem Dach gebündelt sind. Diese Form ist vor auch im nördlichen Landkreis verbreitet, manchmal in imposanten Ausmaßen: Einfirsthöfe mit Längen von 40 Metern sind keine Seltenheit. Im Rupertiwinkl und im österreichischen Flachgau sieht man darüberhinaus noch öfter Höfe in L- oder T-Höfe, mit einer Erweiterung nach beiden Seiten gerne mit einem Walmdach. Wie auf dem unteren Bild in Steinhögl in der Gemeinde Anger

Walmdächer an Einfirsthöfen in Steinhögl
Walmdächer an Einfirsthöfen in Steinhögl

Andere Formen wie Drei- oder Vierseithöfe, wie sie in Niederbayern recht verbreitet sind, sieht man bei uns hingegen kaum

Heutzutage werden die klassischen Bauernhäuser und vor allem die Wirtschaftsgebäube immer seltener, die moderne Landwirtschaft erfordert eben auch moderne Ställe: Wollt ihr wirklich alte, orginale Bauernäuser sehen, kann ich euch aber das Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain empfehlen!

Euer Sepp

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

One Comment

  • Georg

    Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Das ist wirklich ein sehr schöner Hof. Der perfekte Ort für einen Urlaub auf dem Bauernhof.
    Beste Grüße,
    Georg

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