Arschpfeiffenrössl
Der Berchtesgadener Advent steht vor der Tür
Es ist nicht mehr lange hin: Am 29. November öffnet der Berchtesgadener Advent wieder seine Tore. Das kühle Wetter der letzten Tage und der Schnee auf den Bergen haben bei so manchem schon Adventsstimmung aufkommen lassen.

Wie jedes Jahr steht auch 2012 der Berchtesgadener Advent im Zeichen des traditionellen Kunsthandwerks, der Berchtesgadener War.
Das Arschpfeiffenrössel
Als Erkennungszeichen des Berchtesgadener Advents dient wie immer das Arschpfeiffenrössl, das in seiner größten, allerdings nicht käuflich erwerbaren Ausführung als Dekoration des Adventsmarktes über 2 Meter groß ist, normalerweise aber lediglich auf etwa 15 Zentimeter Höhe über Reiter kommt.

Auch wenn die Süddeutsche Zeitung uns Berchtesgadenern eine sprachliche Derbheit bei der Namensgebung attestiert, ist die Bezeichnung Arschpfeiffenrössl bei genauerer Betrachtung höchst pragmatisch gewählt. Das Arschpfeiffenrössl ist nämlich nicht nur traditioneller Berchtesgadener Christbaumschmuck, sondern auch beliebtes Souvenir für Touristen. Diese schätzen den – im Berchtesgadener Dialekt „Oasch…“ ausgesprochenen – Namen des kleinen Werkstücks sehr, vermittelt er doch wunderbar eine Ursprünglichkeit und Direktheit, die in unser heutigen sprachlich manchmal überkorrekten Welt überaus selten geworden ist. Dazu sind dies auch zwei Eigenschaften, die dem Berchtesgadener an Sich gerne nachgesagt werden!

Gott sei Dank sind die Erfinder des kleinen hölzernen Spielzeugpferdes mit dem musikalischen Hinterteil nicht der Versuchung erlegen, das Arschpfeiffenrössl in die Standardvarietät zu zwängen! Oder wollt Ihr Euch ein Popoflötenpferd an den Christbaum hängen? Oder einen Hintern-Klarinetten-Gaul? Ich jedenfalls nicht, nein Danke!
Euer Sepp BGLT