
Wenn der Hochkalter ausschaut wie der Himalaya …

… dann ist Winter auf der Reiter Alm! Oder: neue Perspektiven entdecken auf einem zauberhaften Gebirgsstock.
Wart ihr schon mal im Winter auf der Reiter Alm? Nein? Dann wird aber aller höchste Zeit! Die Reiter Alm, der wunderschöne Gebirgszug, der das Landschaftsbild von Ramsau so prägt ist Sommer wie Winter ein wunderbares Ziel. Überraschenderweise nicht annähernd so hoch frequentiert wie der Watzmannstock oder das Hochkaltergebiet.
Für die heutige Wintertour braucht es aufgrund der noch dünnen Schneeschicht noch keine spezielle Ausrüstung. Steigt aber die Schneelage sind Schneeschuhe oder eine Tourenskiausrüstung unabdingbar. Bitte dann auch die Lawinenausrüstung nicht vergessen. Wir parken das Auto in Oberjettenberg, nahe der Talstation der Seilbahn der Bundeswehr. Seilbahn – wie jetzt?! Tja, nur leider nicht für den Normalowanderer gedacht. Teile der Reiter-Alm werden als Truppenübungsplatz genutzt und all das Equipment muss dann auch hochgeschafft werden.
Der Wanderweg zieht sich fast durchweg als Forststraße bis hinauf zum Plateau. Zwar wird dies als Schrecksteig bezeichnet, aber da schreckt es einen geübten Wanderer eher wenig. Schwieriger wird es allerdings wenn am Steig hinauf zum Schrecksattel viel Schnee fiel. Das war im Frühwinter allerdings noch nicht der Fall, so konnten wir in rund 2 Stunden in flottem Tempo bequem den Schrecksattel erreichen.
Ab dem Schrecksattel mit seinen imposanten Gedenktafeln für Bergopfer (an diesem Punkt bekomme ich immer eine Gänsehaut – Sommer wie Winter) gehen wir wieder auf einer breiten Forststraße bis zur Neuen Traunsteiner Hütte. Im Sommer ist die Alpenvereinsberghütte bewirtschaftet. Dort werden wunderbare Tee’s aus getrockneten Kräutern direkt von hier oben ausgeschenkt, auch das Essen ist ausschließlich hausgemacht und ein wahrer Gaumengenuss. Eine Einkehr im Sommer lohnt sich!
Nun machen wir uns auf dem Weg zum großen Weitschartenkopf. Ein schnell erreichter Aussichtsgipfel. Ab hier treffen wir auch nun auf Schnee. Der Aufstiegsweg ist fast ausschließlich von Latschen durchzogen. Diese können eine gewisse Menge an Schnee tragen und somit bleibt der enge Pfad noch recht schneefrei und ist ausschließlich matschig und rutschig. Doch Vorsicht! Gerade im oberen Gipfelbereich ist der Aufstieg recht steil. Soweit es geht sollte man die Hände zur Hilfe nehmen oder die Stöcke kleiner machen um leichter bergauf zu kommen.
Auf dem mini Gipfelplateau bietet sich die reinste Gipfelschau!


Die Wolkendecke reißt für einen kurzen Moment auf und die Ausblicke und die Fernsicht sind grandios! Ist das da vorne nicht der Himalaya?! Ach nee, das ist der Hochkalter! Das Winterkleid betont nochmals die Schroffheit der Berge und wie schwer sie sich doch oft von uns kleinen Menschen erklimmen lassen.


Der Rückweg erfolgt über den Aufstiegsweg.
Viel Spaß beim nachwandern, eure Ann-Kathrin


4 Kommentare
Sepp
Wow, tolle Bilder!
Christian
Die Tour bin ich im Frühjahr auch angegangen. Allerdings bei mehr Schnee. Trotz Schneeschuhen war kurz vor dem Schrecksattel Schluss, da einfach kein Durchkommen mehr war und sich kurz vorher scheinbar auch kleinere Lawinen lösten. So musste ich dann abbrechen. Nun weiß ich wenigstens was mir entging.^^ Danke für den Bericht!
verena
sehr schöner Bericht & tolle Bilder Ann-Kathrin!
Wie lange warst du gesamt unterwegs?
Ann-Kathrin
Vielen Dank Verena!
Ich brauche 2 Stunden zur Neuen Traunsteiner Hütte und 30 Minuten zum Gipfel des großen Weitschartenkopfes.
Laut Wegesschild sind es 3,5 – 4 Std. zur Hütte und 1 Std. zum Gipfel.
Das kommt immer auf dein eigenes Tempo an.