Der Hallthurmer See

Ein Sonntag im späten Oktober. Nach einer schönen Tour am Samstag mit weiter Anfahrt wollen wir’s am Sonntag ruhig angehen lassen, genießen die Herbstsonne im Garten, amüsieren uns über die Bemerkungen der Nachbarn und Freunde – „was, bei dem Wetter seid ihr nicht unterwegs“ – und hängen den Erinnerungen an den gestrigen, wirklich überwältigenden Tag nach.
Am Nachmittag dann aber zieht es uns doch raus, ein kleiner Lauf muss schon sein. Die Wahl fällt auf den Maximiliansreitweg, den wir von Reichenhall aus schnell erreichen. Dort hoffen wir auf ein Maximum an Sonne. Also, Auto am Hallthurm geparkt und los gelaufen. Und dann stockt uns der Atem: Wieder einmal hat es nach den starken Regenfällen einen riesigen See auf der Wiese vorm Blasihof, der Watzmann und die fotogenen Wolken spiegeln sich darin.
Vor lauter Fotografieren kommen wir kaum weiter, reißen uns aber dann los und joggen gemütlich bis zum Panoramapark. Dort ist die sonnige Bank frei, wir sitzen und schauen ins Berchtesgadener Tal, genießen die Wärme und das herrliche Licht. Auch die Kühe vor dem Pano genießen offensichtlich noch die Herbstsonne, sie rupfen äußerst fleißig das letzte frische Gras vor der langen Winterpause, wo’s nur noch Heu gibt. Diese Stimmungen der letzten Herbsttage sind kostbar, und wir sind dankbar, dass es nach dem eigentlich zu frühen Wintereinbruch im Gebirge ncoh einmal so richtig Oktober geworden ist. Obwohl – die Laubfärbung ist in anderen Jahren schon schöner gewesen.

Gemächlich laufen wir dann zurück bis zum neu entstandenen See. Ganz still liegt er nun da, die Berge spiegeln sich und lassen den Wunsch aufkommen, hier möge ein herrlicher Badesee gelegen sein. Aber es ist wie ein Traum, in wenigen Tagen wird er verschwunden sein – und dann ist wieder alles wie vorher. Wir aber schauen und genießen und machen Bilder, die so schnell nicht wieder gemacht werden können.
Auf der Seite “Bergerlebnis Berchtesgadener Land gibt es ein paar der Bilder davon zu sehen. Nachdem die Sonne hinter der “Schlafenden Hexe“ verschwunden ist, wird es schnell kalt, wir laufen die letzten Meter zum Auto und fahren heim. Aber die Eindrücke bleiben …