
Almabtrieb von der Mordaualm

Am gestrigen Sonntag, den 27. September, ging auch auf der Mordaualm die Almsaison zu Ende. Senner Franz Huber vom Chiemsee brachte mit seinen Helfern die Kühe und Kälber von der Mordaualm ins Tal zum Kederbach, Ramsau.

Leider war das Wetter nicht optimal, doch zumindest regnete es nicht. So werden die prächtigen Fuikln und Latschenboschen nicht nass auf dem Weg von der Alm zum Bauernhof in der Nähe der Wimbachbrücke.
Viel Arbeit steckt in dem aufwändigen Kopfschmuck der Tiere, der nur angefertigt wird, wenn den Kühen auf Alm oder den Angehörigen der Bauern im Tal während des Jahres kein Unheil widerfahren ist.

Zahlreiche Helfer habe sich am Morgen auf der Mordaualm eingefunden, immhin muss eine Herde von mehr als 20 Tieren sicher von der Mordaualm durch das ganze Dorf Ramsau geführt werden. Da ist jede helfende Hand wertvoll.

Nach dem zeitaufwändigen Schmücken der Tiere mit den Fuikln und Latschenboschn führt der Senner Franz seine Schar über den bekannten Weg in Richtung Taubensee.

Vorbei am Taubensee und führt der Weg der geschmückten Kühe und Kälber dann über eine malerische Tratte auf die Alte Reichenhaller Straße.

Vorbei an der weltberühmten Pfarrkirche Sankt Sebastian durchqueren die Kühe mit ihren Begleitern schließlich das Bergsteigerdorf Ramsau.

Zahlreiche Schaulustige verfolgen im Ortszentrum das Geschehen.
Der Almabtrieb vom Kederbacher zeigt wieder einmal deutlich, wie sehr die Gemeinde Ramsau das Prädikat Bergsteigerdorf verdient: Denn der Urgroßvater des heutigen Kederbach-Bauern, der legendäre Bergführer Johann Grill, besser bekannt als Kederbacher, war einer der Alpinpioniere in den Alpen und gilt als einer der Begründer der Ramsauer Bergsteigergeschichte. Sein Denkmal ziert den kleinen Park vor dem Ramsauer Rathaus. Seine Nachfahren (und natürlich viele anderen Ramsauer) erhalten die Tradition des Almabtriebs, denn auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Bergsteigerdorf-Philiosphie.
Euer Sepp

