
Besinnliche Wanderung rund um den Kunterwegkogel

Nördlich der Pfarrkirche St. Sebastian im Bergsteigerdorf Ramsau erhebt sich der Kunterwegkogel, ein bewaldeter Hügel der – trotz des hohen und weithin sichtbaren Sendemasts auf seinem Gipfel – neben den spektakulären Bergen wirklich unscheinbar wirkt. Dabei ist der Kogel, wie ihn die Einheimischen nennen, ein durchaus lohnenswertes Wanderziel. Ich war am Samstag auf dem Wanderweg rund um den Kunterwegkogel unterwegs.
Man kann diese Tour im Zentrum von Ramsau starten und kurz hinter der Kirche bzw. dem Gasthof Oberwirt über den Kalvarienberg zur Kunterwegkirche aufsteigen. Ich wähle einen anderen Weg und gehe vom Bindenkreuz über den Ramsauer Mühlsteinweg zur versteckt im Wald liegenden Kunterwegkirche. Während die wunderbare Kirche schon im Schatten liegt, leuchtet die Watzmann-Westwand in der Ferne.

Ich gehe nicht zur Kirche, sondern zweige nach links ab und folge dem Weg bergauf. Am Ende des Kiesweges zweige ich dann nach rechts in den Wald ab. In leichtem Auf und Ab gehe ich durch den Wald und folge der Beschilderung Kunterwegkogel. Auf dem Gipfel des Kogels steht inmitten des Waldes ein hoher und markanter Sendemast.

Zwei Bänke stehen auf dem Kunterwegkogel und laden zum Verweilen ein. Der Kogel ist komplett bewaldet, zwischen den Bäumen hindurch sieht man aber im Osten auf das Bergsteigerdorf Ramsau, im Süden auf Watzmann und Hochkalter und im Westen zur Reiter Alm.

Im Norden erkennt man die Felder der Bauern an der Alpenstraße. Nach kurzer Pause gehe ich auf dem Waldweg weiter. An der Nordseite des Kogels wird das Gelände steiler. Eine neue Treppe führt hier steil nach unten, danach führt der schmale Weg um den Kogel herum durch den steilen Wald. Oberhalb vom Hochgart streift der Wanderweg um den Kunterwegkogel den Waldrand. Von hier sieht man das markante Dach und den Glockenturm der Pfarrkirche Ramsau. Auf einer Bank setze ich mich und warte bis es 15 Uhr ist. Heute ist ja der 17. Dezember, das heißt: Gleich wird das Christkindl eingeschossen. Sobald die Kirchenglocken läuten, hört man von überall her Böllerschüsse. Heute schießen die Ramsauer Weihnachtsschützen nämlich von ihrem Zuhause, erst am 4. Advent dann von ihrem Standplatz auf dem Riesenbichl auf der gegenüberliegenden Seite. Den beleuchteten Stern am Standplatz der Schützen kann man schon erkennen.

Nach einer Viertelstunde ist das Christkindlschießen vorbei. Der Weg führt jetzt durch den Wald oberhalb des Dorfes entlang. Von Winter ist hier nichts zu spüren: der Waldboden ist staubtrocken und von Laub bedeckt.

Etwa 15 Minuten nach meinem Aufbruch oberhalb der Ramsauer Kirche komme ich an der Kunterwegkirche an.

Die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt am Kunterweg ist wirklich ein Schmuckstück. Sie ist zwar etwas im Wald versteckt, über den Kunterweg, den steilen Kreuzweg, der vom Ortszentrum über den Kalvarienberg hier heraufführt, kann man die schmucke Kirche zügig erreichen.

Ich werfe natürlich einen Blick ins Innere der Kunterwegkirche. Der Hochaltar ist beleuchtet und sorgt für besinnliche Stimmung.

Da Advent ist, zünde ich eine Kerze an.

Als ich die Kirche verlasse, ist es draußen schon recht dunkel geworden. Die Westwand des Watzmanns ist hingegen immer noch von der Sonne erleuchtet.

Im Wald ohne Sonne wird es aber langsam etwas kühl und ich breche wieder auf. Zeit nach Hause zu gehen. Wenn Ihr mal auf der Suche nach einem kleinen Spaziergang im Bergsteigerdorf Ramsau seid, dann wandert doch einfach rund um den Kunterwegkogel. Es lohnt sich, Euer Sepp


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