
Abends auf dem Großen Barmstein

Im Nordosten des Berchtesgadener Talkessels, genau auf der Deutsch-Österreichischen Grenze, stehen zwei markante Felstürme: die Barmsteine („Bamstoa“ wie wir Einheimischen sagen). Kletterer schätzen die beiden steil aufragenden Türme, die bis in die Abendstunden von der Sonne beschienen werden. Doch auch für Wanderer sind die Barmsteine lohnende Ziele, sowohl auf den Großen wie auch auf den Kleinen Barmstein führen nämlich beschilderte Wanderwege. Die Wege sind recht anspruchsvoll, stellenweise mit Stahlseilen versichert und mit künstlichen, in den Fels gehauenen Tritten versehen; auf jeden Fall muss man trittsicher und schwindelfrei sein, wenn man einen der Barmsteine besteigen will.
Ich war gestern Abend auf dem Großen Barmstein. Dazu folge ich dem Wanderweg am Wildgehege beim Café s`Bamstoa vorbei hinauf zu den Barmsteinen. Nach rechts zweigt der Weg auf den Kleinen Barmstein ab, ich folge aber dem Weg nach links in den Wald hinein. Am Fuße des Großen Barmsteins umrunde ich den mächtigen Felsturm bis an seine Nordseite. Hier zweigt der Weg nach rechts ab und führt nun steil bergauf. An einer Stelle gibt ein Stahlseil als Handlauf Sicherheit.

Nach der stahlseilversicherten Stelle erreicht der Weg ein kleines Plateau und man hat einen beeindruckenden Blick über das Halleiner Salzachtal nach Salzburg.

Auf dem Grat des Großen Barmsteins führt der Weg jetzt hinauf bis zum höchsten Punkt. Der Grat ist stellenweise zwar schmal, aber überall dicht bewachsen.

Die Bäume und Sträucher vermitteln zusätzliche Sicherheit. Erst wenn man einen Blick über den Ostrand des Felsens wirft, erkennt man wie exponiert das Gelände eigentlich ist. Nach Westen, also auf die deutsche Seite, fällt das Gelände nicht ganz so steil ab. Zwischen den Bäumen hindurch kann man aber hin und wieder zum tieferliegenden Café sehen.

Als ich das Gipfelkreuz auf dem Großen Barmstein erreiche, sorgt die Abendsonne gerade für eine unglaublich schöne Stimmung. Es ist noch hell, aber nicht so richtig 😉

Vom Gipfelkreuz gehe ich noch weiter in Richtung Süden, denn dort ist die Vegetation nicht so dicht und ermöglicht faszinierende Tief- und Ausblicke. Direkt vor mir erhebt sich der Kleine Barmstein, der filigranere der beiden Felstürme, und zu seinen Füßen liegt die Stadt Hallein.

Deutlich ist die Pernerinsel in der Salzach zu sehen mit ihrer alten Salinenanlage, die bis in die 1980er Jahre in Betrieb war.

Imposanter als der Blick nach unten ist aber der Blick auf die Spitze des Kleinen Barmsteines. Auf dem kleinen Gipfel steht ein Bergsteiger und genießt die Aussicht ins Tennengebirge. Was für ein schöner Platz!

Wenn Ihr auch mal die Barmsteine besuchen wollt, macht Euch unbedingt Gedanken, wo Ihr eure Wanderung startet. Am Café s`Bamstoa gibt es nur wenige Parkplätze, die sind für die Besucher des Cafés reserviert. Weitere Parkplätze gibt`s am Mehlweg oder auf der österreichischen Seite an der Dürrnbergstraße. Oder Ihr macht aus einem Ausflug zu den Barmsteinen eine ausgiebige Wanderung und startet die Tour direkt in Marktschellenberg 😉
Euer Sepp


2 Kommentare
Oliver
Hi Sepp,
wieder eine Interessante Tour die sehr schöne Aussichten hat. Wenn man in Marktschellenberg losgeht schafft man das aber in einer schönen Tagestour hin und zurück oder?
Viele Grüße
Oliver
Sepp
Ja klar geht sich das in einer Tagestour aus. Ist übrigens ein sehr schöner Weg über die Köpplschneid 😉