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Das heilige Grab von Höglwörth

Das Herrengrab oder auch Heiliggrab in der Klosterkirche des ehem. Augustinerchorherrnstift Höglwörth im Rupertiwinkel von Berchtesgaden – diese Darstellung des Grabes Jesu geht zurück auf die Barockzeit und ist in dieser Art eine der größten im bayerischen Raum

Das Heilige Grab von Höglwörth: Zu sehen alle drei Jahre am Karfreitag und Karsamtag

Höglwörth – bis zur Auflösung des Klosters 1817 ein Augustinerchorherrnstift – liegt als wunderbare Klosterkirche in der Pfarrei Anger im Rupertiwinkel von Berchtesgaden. In dieser Kirche stellen in der Karwoche im Turnus von 3 Jahren die Bewohner des Ortsteils Höglwörth „ihr“ Heiliges Grab auf – zu sehen Karfreitag und Karsamstag.

blühende Frühlingslandschaft in Höglwörth mit dem Hochstaufen und Zwiesel im Hintergrund

Heilige Gräber stellen zurückgehend auf die Barockzeit – so auch in Höglwörth – als „Theatrum Sacrum“ das Geschehen um das Sterben Jesu bildlich dar.

Der Leichnam Jesu liegt im Grab

Das Heilige Grab in Höglwörth in der heutigen Form datiert sich wohl auf 1836, kann sich nach Kirchenrechnung in seinem Ursprung jedoch bis auf das Jahr 1645 datieren: „… umb 16 Pfund Paumöll zum Grab…“  Und das Inventarbuch von 1671 belegt: „1 Kasten, darin gaißln und 18 Kreuztragerkutten und 32 gaißlein“.

Mit 5 mtr. Breite, 6 mtr. Tiefe und 8 mtr. Höhe füllt der mächtige Kulissenbau das Presbyterium komplett aus.

Der „Rohbau“, an den die Kulissen in der perspektivischen Bauweise der Barockzeit angebracht werden
die Kulissen – in Bögen angebracht – verjüngen sich nach hinten und erzeugen dadurch den perspektivischen Theateraufbau

In den die Grabeskirche in Jerusalem darstellenden Kulissen leuchten 81 nach einem genauen Plan mit gefärbtem Wasser gefüllte Glaskugeln. Die größte der Kugeln fasst 62 Liter und nur spärlich-mystisches Licht geben die hinter den Glaskugeln brennenden Öllämpchen in das vollkommen abgedunkelte Kirchenschiff ab.

Öllicht mit Glaskugel – gefüllt mit gefärbtem Wasser

Kaum ein Besucher erahnt den großen Zeitaufwand und die Arbeit, die der „Verein zur Erhaltung des Heiligen Grabes Höglwörth“ in dieses bis in die heutige Zeit für die Gläubigen so faszinierende Bild investiert. Über dem tief in der Grabeshöhle liegenden Heiland dreht sich das Sonnenrad mit den tanzenden Engeln, im Vordergrund plätschert im Garten ein echter Springbrunnen und die Andächtigen beten gläubig den Rosenkranz – ein unvergessliches Bild.

Andacht am Herrengrab in der Klosterkirche des ehem. Augustinerchorherrnstift Höglwörth

In einem umfangreichen, mit farbenprächtigen Fotos bebilderten Buch von Hans und Rosi Fürmann kann die Geschichte der Heiligen Gräber im allgemeinen, im besonderen aber die Geschichte des Herrengrabes von Höglwörth nachgelesen werden – erhältlich bei Schreibwaren Stumpfegger in Anger oder unter http://www.roha-fotothek.de/index.php?id=381.

Ich wünsche Euch ganz „Besondere“ Tage der Karwoche in Anger mit dem Heiligen Grab in der ehemaligen Klosterkirche zu Höglwörth
Eure Rosi

alle Fotos © RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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