
Schwend-Einsatz auf der Mordaualm

Schützen unterstützen – Urlaub in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land
Zehn Gäste – jung und alt aus Bayern und Hessen – haben sich im Rahmen der Pauschalreise „Schützen unterstützen“ der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH im Frühsommer dieses Jahr aufgemacht, um in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land auf der Alm aktiv zu werden. „Almschwenden“ – selbst die Teilnehmer wussten nicht gleich, was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, waren aber gespannt und voller Motivation auf der Mordaualm erschienen.

Almführerin Gerti Rutz brachte schnell Licht ins Dunkel. Almschwenden bezeichnet das händische Entfernen von Wurzeln von Gehölzen und sogenannten Weideunkräutern. Das ist wichtig, damit die Almen nicht über kurz oder lang zuwachsen, wieder zu Wald werden und damit ein Teil unserer Kulturlandschaft verschwindet. Eineinhalb Tage zeigten die Teilnehmer vollen Einsatz und leisteten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des regionaltypischen Landschaftsbildes. Auch die Erkenntnis, dass die Arbeit der Almbauern nicht hoch genug geschätzt werden kann, machte sich breit. Bei den zahlreichen Wanderern stieß die Schwend-Aktion auf erstauntes Interesse. Viele blieben stehen und ließen sich den Einsatz und die Hintergründe dazu erklären.
Verwöhnt wurden die Gäste nach getaner Arbeit mit einer zünftigen Brotzeit von der Almbäuerin mit regionalen Köstlichkeiten, wie frischem selbstgemachten Mozzarella sowie Kuchen und Kaffee. Auch das wunderbare Wetter und die traumhafte Aussicht auf die umliegende Bergwelt erleichterten den Einsatz für die Gäste und ließen trotz Arbeitseinsatz das Gefühl von Urlaub aufkommen.
Der Einsatz auf der Alm war jedoch nicht der einzige spannende Programmpunkt für die Gäste der Reise. Bereits zu Beginn ihres dreitägigen Aufenthaltes wurden die Teilnehmer in die einmalige
Vielfalt der Flora und Fauna der Region eingeführt. Elisabeth Brandstetter, Bildungsreferentin der Biosphärenregion, zeigte der Gruppe viel Sehens- und Wissenswertes in der Nähe des Hintersees im Bergsteigerdorf Ramsau und schlug den Bogen zu der Frage, wie wir selbst zu mehr Vielfalt in unserer Umgebung beitragen können. Auf der Alm wurden einige Pflanzen wie das fleischfressende Fettkraut oder die Mehlprimel wiedererkannt aber auch neue entdeckt. So blieb neben dem Almschwenden auch Zeit für das Bewundern der Landschaft, den Austausch von botanischem Wissen sowie gesellige wohlverdiente Pausen mit selbstgeschüttelter Butter und selbstgemachtem Fichtenwipfel-Sirup von der Alm.

Und wie fanden die Teilnehmer den aktiven Urlaub mit Einsatz auf der Alm? Sätze wie „Jederzeit wieder! Gerne auch länger!“ oder „Es ist so toll, dass man so viel an der frischen Luft ist und einen Ausgleich zum vielem Sitzen in der Arbeit hat – und wenn man dann noch etwas Sinnvolles dabei tut, besser geht’s doch kaum!“ sprechen eine deutliche Sprache. Dr. Peter Loreth, Leiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, hofft, dass die Gäste den Biosphärenregion-Gedanken des nachhaltigen Lebens und Wirtschaftens mit nach Hause nehmen konnten und die Vielfalt in guter Erinnerung behalten.
Fortsetzung folgt
Weil die Arbeit auf der Alm aber nie ausgeht, machte sich gleich zwei Wochen später die Firma Peak Performance auf den Weg, um die Alm rund um die Mordaualm weiter zu schwenden und
die begonnene Arbeit fortzuführen. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Outdoor-Bekleidungsfirma tauschten Schreibtisch und Computer mit Zange und Gartenhandschuhen und
putzten ein Wochenende lang die Alm. Ein besonderes Highlight war die Bergmesse am Samstagmorgen mit Bläsermusik und herrlichem Bergblick und Sonnenschein.
Pressemitteilung Biosphärenregion BGL

