Ausflugstipps,  Berge

Grüne Terrasse über dem Hintersee – die Halsalm

Bald ist es geschafft!

Momentan werden wir zwischen Salzburg und Chiemgau wieder mit Sonne und mediterranen Temperaturen verwöhnt. Wie sichs gehört, begann dieser Trend schon am Wochenende und so planten meine Wanderkumpanin Nicole und ich wieder eine kleine Tour für den Sonntag. Allzu lange sollte sie nicht sein, da am Nachmittag noch Termine winkten. Auf eine schöne Aussicht wollten wir dennoch nicht verzichten und eine gute Portion Bergerlebnis durfte ebenfalls nicht fehlen. Eine wunderbare Wanderung im Gebiet des Bergsteigerdorfs Ramsau erfüllt all diese Kategorien – der Weg auf die Halsalm oberhalb des Hintersees.

Idylle am Ufer des Hintersees

Die Halsalm liegt an den östlichen Abhängen der Reiter Alm auf einer langen Almmatte. Dieser steile, grüne Fleck ist schon von weitem zu sehen. Für ihn hatten wir allerdings kein Auge, vielmehr hielten wir angestrengt nach einem halbwegs passenden Parkplatz Ausschau. Das spätsommerliche Wetter hatte nicht nur uns an den Rand des Nationalparks Berchtesgaden gelockt, jede Menge Einheimische und Tagesgäste waren mit eigenen PKWs angereist und platzierten diese wagemutig zwischen Straße und Abgrund oder fädelten sie mit beeindruckendem Geschick zwischen Bäumen und Leitpfosten ein. Wir riskierten es und fuhren bis zum Parkplatz Hintersee West, wo wir tatsächlich ein adäquates Plätzchen fanden. Die erste Hürde war genommen.

Der Weg führt kurze Zeit entlang des Hintersees

Vom Parkplatz aus (nützliche Info für Gäste: hier gibt es öffentliche Toiletten) waren es nur wenige Schritte entlang des Ufers bis zur Bushaltestelle Hintersee, wo die gewohnten Linien des RVO enden und der Almerlebnisbus zum Hirschbichl und Weißbach b. Lofer beginnt. Wir gingen vorbei am CVJM und betraten den Bergwald. Über steile, teils geröllbedeckte Pfade gewannen wir rasch an Höhe. Auch hier waren wir bei weitem nicht allein unterwegs, immer wieder kamen absteigende Wanderer entgegen oder wir überholten pausierende Familien. Ab und an boten sich Ausblicke zum Hochkalter gegenüber, der sich in ein diesig-blaues Gewand hüllte. Ab einer gewissen Höhe blitze aus diesem das Dach der Blaueishütte hervor, die wie ein Adlernest an der äußersten Kante des Blaueiskars thront und in die Ramsau hinabzuschauen scheint.

Der Hochkalter mit der Blaueishütte
Im Hintergrund winkt das Göllmassiv

Nach einer Dreiviertelstunde schließlich passierten wir ein metallenes Drehkreuz, ein sicheres Zeichen, dass der Rand eines Weidegebietes erreicht ist. Dahinter änderte sich die Vegetation – auf felsigem Grund wuchsen Bergkräuter und Gräser, kurzgefressen von den „Viechern“, die sich schon von weitem durch ihr melodisches Bimmeln ankündigten. Nach und nach kam die sonnenbeschienene Halsalm in Sicht. Ein kleiner Kaser mit integriertem Stall, der sich am Rande der Almfläche in eine Senke duckt. Dahinter erhebt sich majestätisch das Stadelhorn. Wir steuerten auf den grünen Hügel kurz vor der Hütte zu, der von einem Almkreuz und einigen lose verteilten Bänken gekrönt wird. Vorbei an grasenden Kühen erhaschten wir eine freie Bank und machten eine kleine Brotzeit bestehend aus Trauben, Bananen und Äpfeln.

Der Kaser der Halsalm kommt in Sicht

Die Kühe machten derweil die Bank neben dem Kreuz zum Massagesessel und rieben die Köpfe am rauen Holz. Mittlerweile stach der Planet kräftig und wir beschlossen, unsere Bank den anrollenden Schwärmen von Wanderern zu überlassen. Am Weg retour bestaunten wir das satte Grün des Hintersees, der beim Aufstieg meist verborgen bleibt. Eine gute halbe Stunde später erreichten wir wieder das Ufer und kühlten die dampfenden Füße im grünen Bergwasser.

Zurück am Hintersee

Viel Spaß bei eurer nächsten Tour wünscht euch
Fabi

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