Mit dem Radl zum Snowboard Weltcup

Am vergangenen Wochenende fand am Götschen das Weltcupfinale der Alpin Snowboarder statt. Gleichzeitig war Samstag der erste richtige Frühlingstag des Jahres. Temperaturen von fast 20 Grad schreien geradezu nach einer Ausfahrt mit dem Rad. Was also tun? Radfahren oder Weltcup schauen? Ich habe mich für beides entscheiden, bin mit dem Radl zum Götschen gefahren und habe mir dort den Parallel Riesenslalom der Raceboarder angeschaut.

Von Berchtesgaden aus radle ich den Doktorberg hinauf und auf der Straße durch den Rostwald zur Aschauerweiherstraße. Im Anschluss an den neuen Kreisverkehr führt ein kombinierter Rad- und Fußweg nach Bischofswiesen. Bunte Blumen am Wegrand und grüne Wiesen bilden einen Kontrast zu den weißen Bergen: bestimmt sind heute im Watzmannkar viele Skitourengeher unterwegs.

Auf dem Radweg Berchtesgadener Radstern Nord fahre ich an der Bischofswieser Ache entlang zum Bahnhof. Hier unterquere ich die Gleise und folge der Loipler Straße bergauf. Auf einer Höhe von etwa 800 Metern zweige ich bei der Beschilderung MTB: 06 – Loipl/Schwarzeck-Runde nach rechts ins Unterholz ab. Eine zum großen Teil nicht geteerte Straße führt vorbei an malerischen Bauernhöfen und durch den Wald hinauf ins Loipl. Auf der Straße geht es jetzt zum Skigebiet Götschen.

Die Idee, mit dem Rad zum Snowboard Weltcup zu fahren, habe heute nicht nur ich gehabt. Schon mehrere Räder sind vor den Gebäuden der Götschen Skilifte gesichert. Auch ich sperre mein Rad hier ab.

Durch den großen blauen, von der Watzmann Silhouette gekrönten Torbogen betrete ich die Weltcup Fan Arena. Hier präsentieren sich die Sponsoren von Snowboard Germany, es gibt einen Fan Shop sowie Essen und Getränke. Highlight ist der Snowboardsimulator, auf dem kleine und große Fans Balancegefühl und Reaktionsschnelligkeit beweisen müssen. Gemeinsam mit zahlreichen Zuschauern verfolge ich den Wettkampf und drücke unseren Lokalmatadoren die Daumen.

Von den deutschen Männern kann sich leider keiner für die K.o. Läufe qualifizieren. Elias Huber vom SC Schellenberg als 26. und Ole Mikkel Prantl vom WSV Königssee als 28. scheitern bereits in der Qualifikation.

Besser machen es die Frauen: Lokalmatadorin Melanie Hochreiter scheidet zwar im ersten Rennen des Finales gegen die Niederländerin Michelle Dekker aus. Die Bischofswieserin Ramona Hofmeister dringt dagegen bis ins Finale vor. Dort muss sie sich zwar knapp der Tschechin Ester Ledecka geschlagen geben, sorgt aber zusammen mit der drittplatzierten Cheyenne Loch für ein – aus patriotischer Sicht – mehr als versöhnliches Ergebnis.

Alle Ergebnisse vom Wochenende findet Ihr hier.

Nach dem Rennen und der anschließenden Siegerehrung bin ich noch in der Götschenalm eingekehrt und habe auf der Terrasse ein kühles Bier genossen. Ein schöner Abschluss der Wintersportsaison 😉

Euer Sepp