
Ingolstädter Haus Bike & Hike Tour

Als Bauernbua ist es immer so eine Sache mit den ersten richtigen Sommertagen des Jahres: Eigentlich möchte man das Wetter natürlich am liebsten in den Bergen verbringen, doch natürlich ist die Heuernte wichtiger. Besonders nach dem wechselhaften Wetter der letzten Wochen, das bisher ein Heuen unmöglich machte. Auch mein Vater das Wetterfenster genutzt und am Dienstagabend auf der Bindalm gemäht. Nach drei Tagen wird das Gras auf der Alm trocken genug sein, um eingebracht werden zu können. Ich habe für Freitag natürlich meine Hilfe beim Alm Heuen zugesagt, will aber dennoch in die Berge. Das E-Bike macht‘s möglich.
Ich radle in der Früh los, durch das Bergsteigerdorf Ramsau zum Hintersee und durch das Klausbachtal zur Bindalm. Unsere Alm lasse ich aber links liegen und radle mit meinem E-Mountainbike weiter zur Kallbrunnalm. Die Mountainbike Tour auf die Kallbrunnalm habe ich Euch ja letztens hier im Blog vorgestellt.

Heute radle ich aber weiter zum Dießbachstausee. Bevor hier der See aufgestaut wurde, hatten wir übrigens bis 1961 hier unsere Alm. Wahrscheinlich findet man auf dem Grund des Sees noch die Überreste unseres ehemaligen Kasers.

Am Dießbachstausee sollte man sein Mountainbike deponieren, wenn man es als Zustiegshilfe zum Ingolstädter Haus oder Großen Hundstod benutzt.

An der südlichen Seite des Dießbachstausees führt der Aufstieg zum Ingolstädter Haus entlang.

Theoretisch könnte man den Weg bis zur ehemaligen Mitterkaseralm, wo jetzt die Talstation der Materialseilbahn für die Berghütte steht mit dem Mountainbike fahren. Allerdings ist die Strecke stellenweise sehr steil und der Wegbelag lose, weder das Bergauf- noch das Bergabfahren sind hier ein Vergnügen. Säatestens ab der Station der Materialseilbahn geht’s nur noch zu Fuß weiter: Erst noch durch Latschenfelder, bevor sich der Weg gabelt: Links geht’s zur Hochwies, rechts zum Ingolstädter Haus. Die Vegetation wird spärlicher, ich nähere mich dem Steinernen Meer. Der Blick zurück offenbart nicht nur den Stausee, sondern auch die Kallbrunnalm und das Seehorn.

Am Fuß des Kleinen Hundstodes führt der Weg jetzt auch die Hochebene des Steinernen Meeres. Ich bin überrascht wieviel Schnee hier oben noch liegt, meine Schuwahl ist bei diesen Verhältnissen nicht ganz ideal. Aber es hilft ja nichts und ich gehe weiter über wechelnden Untergrund: Entweder Felsen oder Schee: Nach einem weiten Bogen erscheint schließlich das Ingolstädter Haus.

Das Haus steht auf 2.119 Metern und bietet von seiner Terrasse einen fantastischen Blick ins Steinerne Meer. Zum Beispiel auch zur Schönfeldspitze.

Es ist jetzt erst Vormittag und eigentlich wäre noch genügend Zeit, um den Großen Hundstod, quasi den Hausberg des Ingolstädter Hauses, zu erklimmen. Aber ich muss ja noch auf die Bindalm zum Heuen.

Naja egal: Dann mache ich den Hundstod halt ein anderes Mal, der Berg läuft ja nicht davon. Euer Sepp


7 Kommentare
Hülss
Ich habe als Mountainbiker herkömmlicher Art (ohne E-Zusatz) etwas Bauchschmerzen über die steigende Zahl derer, die vorher nie diese Höhen erklommen hätten. Verkraftet das unsere Natur?
Sepp
> Servus Hülss, deine Bedenken sind sicher berechtigt. Solange sich die E-Biker auf den offiziellen MTB-Wegen bewegen, sehe ich kein Problem. Leider gibt es immer wieder Biker, die unbedingt abseits dieser Wege fahren. Aber ich denke, ein Miteinander von Mountainbiker (elektrisch oder konventionell) und Wanderern ist möglich und wünschenswert.
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