
Kochen auf der Fürmann Alm

„Wo lässt sich Genuss zwischen Wiesen und Bergen besser erleben als auf einer Alm?“, begrüßte Meike Krebs-Fehrmann, Bildungsreferentin der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, die Damen und Herren, die sich auf der Fürmann Alm in Anger eingefunden haben. Denn die Biosphärenregion BGL und die Gesundheitsregionplus BGL hatten zum Kochkurs mit Pinzgauer Rind und saisonalen Beilagen in Gertraud Gafus Küche eingeladen.
Gertraud Gafus bewirtschaftet die Fürmann Alm gemeinsam mit ihrem Partner mit viel Engagement und Leidenschaft. Auf dem Speiseplan für den Kochkurs standen Rouladen mit Kartoffelpüree und Gemüse sowie Tafelspitz mit Kartoffelecken und Bayerischer Creme. „Ich koche nie nach Rezept“, erfuhren die Teilnehmenden von der Landwirtin gleich zu Beginn. Denn beim Kochen gehe es nicht darum, sich an starre Vorgaben zu halten, sondern nach Gefühl und mit Erfahrung die persönliche Note zu finden. Außerdem bestimme das, was die Natur je nach Jahreszeit hervorbringt, was in der Küche verwendet wird. Begeistert lauschte die Gruppe den Tipps zur richtigen Schneiderichtung von Fleisch, dem Anbraten größerer Stücke, dem Binden von Soßen und dem Mischen von Gewürzen. „Alles braucht seine Zeit“, erklärte die Köchin und meinte damit nicht nur die Garzeiten des Rindfleisches, sondern auch die Kreisläufe in der Natur. Nebenbei erzählte Frau Gafus
von der Geschichte und dem Leben auf der Fürmann Alm. Für gewöhnlich kaufen Leute ihr Fleisch beim Metzger oder im Supermarkt. Wo das Fleisch herkommt, ist den Verbrauchern oft unbekannt. Ganz anders auf der Fürmann Alm. Während das Fleisch von Tafelspitz und Rouladen im Topf schmorte, führte Gertraud Gafus die Gruppe in den Stall gegenüber.
Die 24 Pinzgauer Rinder, die viel Platz im Stall haben, wurden von den Teilnehmenden bewundert und gestreichelt. Die Rinderrasse zeichnet sich durch die besonders schöne Maserung des Fells und die hervorragende Fleischqualität aus. Emotional wurde es, als Gertraud Gafus davon berichtete, wie sie sich fühlt, wenn sie oder ihr Mann einen Ochsen nach drei Jahren zum Schlachthaus begleiten und solange bei dem Tier bleiben, bis es getötet wird. Sie kennt jedes Rind von Geburt an beim Namen und sorgt tagtäglich für sein Wohlergehen.

Darum, verriet die passionierte Köchin, esse sie selbst gar nicht so gerne Fleisch. Sie wäre froh, wenn in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden würde und die Tiere, von denen das Fleisch stammt, mehr Wertschätzung erhielten. Lieber seltener und weniger Fleisch essen und dafür von Tieren, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen, betonte sie.
Zurück im Gastraum wurde zum Abschluss in geselliger und fröhlicher Runde gespeist. Die Bäuerin mit Herz für ihre Rinder hat die Teilnehmenden ebenso begeistert wie die gemeinsam zubereiteten Gaumenfreuden aus der Küche und die wunderbare Umgebung der Alm mit Weitblick.

Wer auf der Fürmann Alm selbst einmal schlemmen möchte, kann dies jeden Sonntag tun. Und nebenbei bemerkt: Nicht nur Menschen, die hervorragende Fleischgerichte genießen möchten, sind herzlich willkommen, sondern auch diejenigen, die die Tiere lieber le-bendig im Stall bewundern. So finden sich auch vegetarische Leckereien auf der Speisekarte. Die Biosphärenregion und die Gesundheitsregionplus bedanken sich sehr herzlich bei Gertraud Gafus für die gute Zusammenarbeit und die Durchführung des Kochkurses.
Pressemitteilung Biosphärenregion Berchtesgadener Land


One Comment
Levecque Andre
Hallo
Ich bin eine bauer aus Belgien und organisiere in juni 2019 eine reise fur unsere bauern in den Chiemgau mit auch eine besuch am Berchtesgaden am 5/06/2019 kan ich dar viellicht mit unsere gruppe eine rindviehzuchter besuchen,mit Pinzgauer rinder.
Danke fur die hilfe
Andre Levecque