
Sonnige Tour auf die Falz

Sonntagmorgen. Ich hatte genau vier Stunden Schlaf, aber die Wintersonne strahlt schon kräftig durch meine Vorhänge im Schlafzimmer. Vor nicht vielen Stunden, da schlenderte ich noch durch das frühlingshafte Venedig und nun bin ich wieder hier, mitten im tiefsten Winter. Wer wäre ich, wenn ich nur einen Sonnenstrahl verpasse? Keine Frage, schlafen kann ich wieder wenn es dunkel ist 🙂 Also packe ich schnell meinen Rucksack, trinke einen extra starken Kaffee und dann wird ausgerückt. Heute soll es hinauf zur Falzalm gehen. Richtig Sonne tanken ohne sich zu verausgaben.
Mein Auto stelle ich beim Parkplatz Hammerstiel in Schönau ab. Der Parkplatz ist mehr als voll, glücklicherweise ist mein Auto kompakt genug um das letzte freie Platzerl zu füllen. Hier kommen alle zusammen, ob Skitour zum 3. Watzmannkind , Gugl oder Wanderer die den Grünstein und/oder Kühroint anstreben. Gleich an der Schranke beim Parkplatz schnalle ich die Schneeschuhe an. Selbstverständlich kann man diese Tour auch als Skitour unternehmen, aber leider bereiten mir meine Skitourenstiefel noch zu große Schmerzen und beim abfahren treffe ich wohl jeden 2. Busch, Baum oder Stein.
Aber weit gefehlt wer meint man sei langsam in Schneeschuhen. Auch joggen bergauf wie auch bergab ist damit möglich. Also Aufstiegshilfe hoch und es wird losgesaust. Die Forststraße führt ohne große Steigung bis zur Weggeabelung, die von der Wimbachbrücke kurz vor der Schapbachalm trifft. Kurz vor dieser Gabelung tauchen zwei keuchende Skitourengeherinnen neben mir auf, eine fragt schmunzelnd „Was machst du im Sommer? Berglaufen, oder?! Du hast ein Tempo drauf …“ Die beiden wollen heute noch zum 3. Watzmannkind. Wie sehr viele am heutigen Tage. Ab der Gabelung in Richtung Watzmannhaus bin ich tatsächlich zu meiner großen Überraschung und Freude ganz alleine unterwegs. Trotz des vollen Parkplatzes verteilen sich die Wintersportler doch ganz gut in diesem weitläufigen Gebiet. Die Forststraße ist bis zur Waldklimastation oberhalb der Mitterkaseralm auch jetzt im Winter sehr breit getreten und gefahren. Erst ab der Waldklimastation werde ich eine kleine Sünde begehen. Da ich einfach zu müde bin spure ich keine komplett neue Schneeschuhspur bis zur Falz, sondern nutze zum Teil die Aufstiegsspur der Tourengeher. Da der Schnee hart ist und gut trägt, mache ich auch die Spur nicht kaputt. Nach einigen Spitzkehren öffnet sich der Blick und der Wald und ich erreiche die Falzalm. Die Sonne knallt direkt an die Alm. Da bleibe ich. Hier lasse ich mich bräunen und beobachte die Tourengeher im Kar.


Mitten in meinem Sonnenbad höre ich eine bekannte Stimme. Es ist Albert Steinbacher und seine Frau. Mit seinen 76 Jahren ist er noch immer als staatlich geprüfter Bergführer unterwegs und immernoch fitter als so mancher Mittzwanziger. Seine Frau und er gesellen sich zu mir, es wird geratscht, gelacht und fotografiert. Schon wärehnd wir hier verweilen sieht man wie Wolken vom Watzmann-Hocheck her aufziehen. Die beiden verlassen mich nach einer gemütlichen Rast und flüchten vor der ankommenden Schlechtwetterfront.


Noch bleibe ich ein wenig sitzen, es gesellen sich Skitourengeherinnen zu mir. Sie raten mir zu einem Tiefschneekurs um mein fahrerisches Können mit den Ski zu verbessern und eine kleine Prise Mitleid erhalte ich, da ich nun alles wieder hinunter gehen muss. Wie schon erwähnt rückt ganz schnell eine Schelchtwetterfront mit Schneefall an. Also jogge ich mit meinen Schneeschuhen zum Ausgangspunkt zurück. Kurz vorm Parkplatz treffe ich wieder auf die beiden Skitourengeherinnen, die auch bei der Alm rasteten. Wir müssen alle drei lachen, jetzte waren wir doch gleich schnell. Die letzten Meter tuen wir uns zusammen und unterhalten uns gut. Definitv waren das gelungene Stunden.
Liebe Grüße, Eure Ann-Kathrin


One Comment
Albert Steinbacher
Liebe Anka, das war aber noch vor meinem Herzinfarkt, wahrscheinlich hast Du diesen ausgelöst!!! Jetzt muß ich leider ein halbes Jahr pausieren mit meinen 4 Stants!
Liebe Grüße
Albert