Kultur

Palmzweige zu Ostern

Kinder bringen nach der Palmweihe am Palmsonntag die geweihten Palmbuschen (Palmbesen) nach Hause und stecken ihn in die Gartenerde

Die Palmweihe am Palmsonntag in den Regionen Berchtesgadens mit Rupertiwinkel

„Die Kinder der Hebräer zogen dem Herren entgegen, Palmzweige tragend…“. Nur hoch angesehenen Persönlichkeiten oder  Helden des Krieges zu Ehren legten die Juden in einem feierlichen Empfang Palmzweige zu Füßen. Solch einen Empfang bereitete die Stadt Jerusalem Jesus und jubelte ihm zum Zeichen seines Königtums begeistert zu.  In der Palmweihe begeht die Kirche am Beginn der Karwoche diesen feierlichen Empfang, so wie damals in Jerusalem.

Palmweihe in der Pfarrei St. Sebastian in der Ramsau mit den prächtigen Palmbuschen – verziert mit den typischen Schababandln

Schon ab Mitte des ersten Jahrtausends kennen die Christen den Brauch der Prozession am Palmsonntag.  Mit geschmückten Weidenzweigen (Palmkätzchen) ehrt die Kirche auch heute noch den Tag, an dem Jesus vor 2000 Jahren in die Stadt Jerusalem Einzug hielt, wohl wissend, was ihm bevorstand. Heute bringen Kinder  wunderschöne, auf verschiedenste Art gebundene und geschmückte Palmbuschen zur Weihe.

Palmweihe in der Pfarrei St. Sebastian in der Ramsau

Die Palmbuschen sollen Segen bringen und Unheil abwehren. Deshalb finden sie für eine ertragreiche Ernte ihren Platz in die Gartenerde oder auf dem Feld, kommen zum Schutz für Haus und Hof an den Herrgottswinkel oder schützen auf dem Dachboden vor Blitz und Feuer.

prächtige Palmbuschen – verziert mit den typischen Schababandln auf dem Friedhof
Der Palmbesen am Wegkreuz

Kunstvoll gebunden die Palmbuschen, die Weidenkätzchen in mühevoller Arbeit einzeln um den Haselnussstock  gebunden, in aufwendiger Flechttechnik verziert der Stil des großen oder kleinen Palmbuschens – die Vielfalt der zur Palmweihe mitgebrachten Palmzweige zeigt die große Freude in den Familien, für den Palmsonntag mit Jung und Alt zur Palmweihe zu kommen.

für das Palmkreuz werden die Weidenkätzchen von den Weiden-Zweigen gezogen und als Kreuz gebunden

Die lange Tradition  der Palmweihe (beginnend bereits im 8. Jahrhundert) mit den Palmbuschen, Palmbesen, Palmäste – wie sie in der verschiedenen Regionen benannt werden – geht zurück auf ein Symbol des aufsteigenden Lebens, der Kraft, die in die Bäume nach einem langen Winter wieder zurückkehrt. Sie haben dadurch im Volksglauben Unheil abwendende Wirkung. Für jede Region gibt es verschiedene Baumarten, die dafür sich eignen. In Mitteleuropa sind es die Weidenkätzchen (auch Palmkätzchen genannt), in den nördlichen Regionen Europas finden auch Ahorn-, Buchen-, Birken-, Weide-, Haselnuss-, Stachelbeer- oder Wacholderbeerzweige Verwendung.

der geweihte Palmbesen mit dem kunstvoll geflochtenen Stil der Regionen des Berchtesgadener Rupertiwinkels

In Regionen des Rupertwinkels gehört der geflochtene Stil zum Palmbuschen. Eine große Kunst, die immer mehr sich wieder aneignen. Dafür müssen Weidenzweige geholt werden und es braucht einen Weidenstock, um den dann die 5 Weiden geflochten werden. Daraus entsteht mit den am oberen Ende angebrachten Palmzweigen und Kräutern ein wunderschönes „Kunstwerk“ der religiösen Kultur.

 

der geweihte Palmbesen mit dem kunstvoll geflochtenen Stil in den Regionen des Berchtesgadener Rupertiwinkels

Ein Fest für die ganze Pfarrei, für die ganze Familie – von ganz klein bis groß ist alles auf den Beinen!
Ich werde auch dabei sein – Eure Rosi

Text und alle Bilder von RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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