Kultur

15. August – Mariä Himmelfahrt mit Kräuterweihe in Anger

Der betörende Duft der Kräuter und die wunderbare Vielfalt der Farben – eine Wohltat für Herz, Seele und Gemüt

15. August – Mariä Himmelfahrt – auch „Großer Frauentag“ genannt – in Anger im Berchtesgadener Rupertiwinkel

 Betörend der Duft, der einen willkommen heißt zum Binden der als einmalig zu bezeichnenden Kräutersäule für die Angerer Pfarrkirche. Eine große Schar an Frauen des Trachtenvereins Anger-Höglwörth und des Obst- und Gartenbauvereines treffen sich am Vortag von Mariä Himmelfahrt auf dem Stoißberg, hier die vielen, selber gesammelten und von vielen Spendern gebrachten Kräuter und Blumen – wie auch in den anderen Pfarreien landauf landab – zu kleinen Buschen zu binden; hier in Anger aber mit der Besonderheit, ihre über 300 Sträuße an einer drei Meter hohen, mit Moos umbundenen Holzsäule zu befestigen.

eine große Mengen von gespendeten Kräutern und Blumen wartet auf die Verarbeitung

mehr als 300 Sträuße binden die fleißigen Helfer

die einzelnen Sträußen finden ihren endgültigen Platz an der 3 Meter hohen, mit Moos umbunden Säule

Das Fest „Mariä Himmelfahrt“ geht zurück auf das 6. Jahrhundert und schon um die Tausend Jahre gehört zu diesem Fest der Brauch, Kräuter zu weihen. Bereits die vorchristliche Zeit kennt die Heilkraft – oft sogar eine magische Kraft – von Kräutern. Nicht nur als Heilmittel finden sie damals Verwendung, sondern auch zur Abwehr von Dämonen. Die Kirche nimmt dieses Wissen um den heidnischen Brauch auf und legt als Tag der Kräuterweihe den 15. August fest. Die Festlegung auf diesen Tag erklärt sich einerseits aus der Symbolik, die Maria als „Blume des Feldes und Lilie der Täler“ bezeichnet und andererseits erzählt eine Legende vom mit Blumen gefüllten Grab Mariens.


Besonders feierlich begeht die Pfarrei Anger (im Berchtesgadener Rupertiwinkel gelegen) den „Hohen Frauentag“ mit dem Patrozinium am 15. August als Kirche „Mariä Himmelfahrt“. Hier steht besonders eindrucksvoll die Hohe Kräutersäule neben dem Altar und die Kräuter verströmen ihren Duft und leuchten in ihren vielen Farben. „Blumen und Kräuter, die in voller Pracht waren und geduftet haben, sie erhalten sich jetzt im Verwelken und langsamem Trocknen ihre heilsame Kraft!“ – so Pfarrer Ionel Anghel in seiner Predigt.

die Segnung der Kräuter durch Pfarrer Ionel Anghel

Nach dem Gottesdienst steigt die Mesnerin bis an die Spitze der Kräutersäule hinauf und beginnt langsam, die gesegneten Sträuße zu lösen und die vielen Gottesdienstbesucher nehmen dankbar die Kräuter mit nach Hause, um sie dann am Herrgottswinkel, im Stall oder über der Haustüre aufzuhängen.

Die Mesnerin bindet die Sträuße von der Kräutersäule ab und die Kirchenbesucher nehmen sie mit nach Hause
Beim Verteilen der Sträuße an die Kirchenbesucher

Ein großer Dank an alle Spender von Blumen und Kräutern und an die vielen Frauen vom Trachtenverein Anger-Höglwörth und vom Gartenbauverein Anger!
Eure Rosi

Alle Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

2 Kommentare

  • Christina Maria Koch

    Sehr schöner Blog – ganz wunderbare Bilder!

    Ein sehr feierlicher Gottesdienst und eine beeindruckende, begnadete und aufbauende Predigt!

    LG und kommt´s bald wieder 🙂

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