Ausflugstipps

Sprudelnd-lebendiges Wasser – die Sohlrampe an der Salzach

Wassergeschichte zwischen Triebenbach und Laufen – Rupertiwinkel

Sprudelnd-lebendiges Wasser – die Salzach zwischen Triebenbach und Laufen – sie darf wieder gurgeln und rauschen und mit den Ufern spielen. Der äußerst aufwendige Bau der Sohlrampe in den Jahren 2009/2010 macht es möglich.

Der Weg auf dem Uferdamm zwischen Triebenbach und Laufen führt mich bei Flusskilometer 51,9 an eine sich weit öffnende Stelle, die an das Ufer der imposant das breite Flussbett durchquerenden Verbauung führt. Dies zu sehen erlaubt mir eine „kleine“ Ahnung, wie wild und ungestüm dieser Fluss gewesen sein mag.

In Zeiten, da die Wasserstraßen die wichtigsten Verbindungen für den Weg der Waren wie Salz, Sandstein und Marmor in die „weite Welt“ waren (die Salzach gehörte neben Main, Donau und Inn zu den wenigen schiffbaren Flüssen in Bayern), sah der Fluss noch ganz anders aus als heute. Es gab sogar die Vorgabe, dass Schiffer Nichtschwimmer sein mussten, um bei Gefahr – und diese war an der Tagesordnung – die wertvolle Fracht nicht im Stich zu lassen.

Der heute durchschnittlich ungefähr 100 Meter breite Fluss erreichte in seinem ursprünglichen Zustand an der breitesten Stelle um die 700 Meter und im Schnitt 200 bis 300 Meter. Schon seit dem Mittelalter sollten im Gebiet von Salzburg und Laufen Holzverbauungen und Weidenfaschinen die Salzach regulieren.

Nach den großen Umwälzungen in Europa durch Napoleon Bonaparte regelt der Staatsvertrag von 1820 den Grenzverlauf zwischen Bayern und Österreich – teilt das ehemals zusammengehörige Gebiet des Erzbistums Salzburg in „hüben und drüben“. Mit beinhaltet in diesem Vertragswerk: Die Korrektur des weit verzweigten, unberechenbaren Wildflusses.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts dauerten die Regulierungsmaßnahmen mit der Einengung des Flussbettes auf 114 m Kronenbreite und der aus Hochwassergründen damit gewünschten Eintiefung. Der nach Südosten gerichtete Blick von der Staatsbrücke in Laufen der Salzach entlang zeigt mir eindrucksvoll das noch heute bestehende Ergebnis dieser Baumaßnahmen mit den trogartig gerade gezogenen Ufern.

Seit 1920 beträgt die Eintiefung im Mittel 2 bis 4 Meter. Das Sanierungsbauwerk zwischen Triebenbach und Laufen soll jetzt die weitere Eintiefung verhindern und – geht es nach den Planungen – die Sohle sogar wieder aufbauen helfen. Besonders zu erwähnen: Die Gestaltung der Abstufung mit einer mittig 20 Meter breiten Gasse gewährleistet eine ökologische Durchgängigkeit und das Befahren der Flussstrecke mit Booten, Zillen und Plätten.

Es wird sich über die Jahre zeigen, wie die Natur dieses „von Menschen geschaffene Bauwerk“ annimmt und was sie daraus macht!

Eure Rosi

alle Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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