
Winterwanderung zur Halsalm
Vom Klausbachhaus, die Infostelle des Nationalparks, starten wir unsere Tour am frühen Sonntagvormittag. Im Schatten ist es noch kalt darum haben wir uns für eine Wanderung Richtung Sonne entschieden

Wir marschieren ein Stück hinein ins Klausbachtal. Nach wenigen hundert Metern biegen wir von der Hirschbichlstraße nach rechts ab auf den Wanderweg zur Halsalm.
Der Weg beginnt etwas Steil und liegt noch im Schatten, die dünne Schneedecke auf dem Weg ist stellenweise etwas eisig, darum ziehen wir unsere „Schneeketten“ auf: Wir haben Spikes für unsere Schuhe dabei, also eine einfache Version von Grödeln. Mit einem breiten Gummiband kann man diese Schneeketten einfach über herkömmliche Schuhe ziehen und hat dank mehrerer Zacken auf dem winterlichen Untergrund einen sicheren Halt.

Schnell gewinnen wir an Höhe und genießen schon bald die ersten Sonnenstrahlen.
Wir sind beim Wegweiser in der Halsgrube angekommen. Er zeugt von einem Winterwunderland im Nationalpark Berchtesgaden.

Wir befinden uns im Revier der Steinadler und Bartgeier. Immer wieder blicken wir nach oben in den blauen Himmel und hoffen, eines oder gar mehrere der imposanten Tiere zu erspähen. Vorerst aber ohne Erfolg.
Wir folgen den Serpentinen des Weges weiter bergauf und erreichen die sonnige Anhöhe vor dem Almgelände.

Eine Hinweistafel an einem Baum zeigt, dass sich in diesem Gebiet nicht nur große Greifvögel wohlfühlen, sondern auch Schlangen. Die Halsalm ist in den warmen Monaten ein bekanntes Refugium für Kreuzottern. Heute werden wir aber keine sehen, die Schlange verbringt ihren Winter in mehrmonatiger Kältestarre bzw. im Winterschlaf.

Wie jede Alm im Nationalpark Berchtesgaden ist auch die Halsalm eingezäunt. Ein kleiner Latschenboschn an einem Zaunpfosten empfängt uns auf der Alm.

Wir gehen den winterlichen Weg ein Stück weiter. Von der Sonne angestrahlt glitzert der Schnee hier oben so herrlich.

Unterhalb der Wände der Reiter Alm bewegt sich etwas: Zwei Gämsen machen es sich gerade auf einem sonnigen Plateau gemütlich. Eine hat sich bereits hingelegt, die andere sucht scheinbar noch nach einem kleinen Imbiss.

Wir tun es den Gämsen gleich: Am oberen Kaser suchen wir uns ein sonniges Plätzchen und packen unsere Brotzeit aus.
Aufmerksam beobachten wir den Himmel und tatsächlich: Ein großer Vogel kreist über der Halsalm. Leider haben wir das Fernglas daheim vergessen. Ich glaube aber einen Adler zu erkennen.
Nach einem ausgiebigen Sonnenbad brechen wir auf. Wir überqueren die Almfläche in Richtung des vorderen, im Sommer bewirtschafteten Kasers. Der Kaser liegt im Schatten, doch wenige Meter weiter tummeln sich mehrere Wanderer auf den Bänken rund um das Almkreuz und genießen die Wintersonne.
Wir blicken beeindruckt über den Hintersee, die Ramsau und hinüber zum Hohen Göll.
Kurz überlegen wir, von hier zum Hintersee oder zum Fernseben abzusteigen, entscheiden uns aber für die einsamere Variante auf dem Aufstiegsweg. Unsere Tour endet da wo sie begonnen hat: Am Klausbachhaus. Auch hier ist mittlerweile der Sonnenschein angekommen.

Euer Sepp


One Comment
Сoworking Zug
Vielen Dank für einen interessanten Artikel über Ihren Wanderung auf die Halzalm. Die Fotos sind sehr schön.