
Seeleinsee im Regen

Der Seeleinsee ist ein kleiner Gebirgsee im Hagengebirge, die Kleine und Große Reibn führen am etwa 100 Meter langen See vorbei. Hüttenwanderer rund um den Königssee passieren den Seeleinsee auf dem Weg vom Schneibstein zur Röth. Der See ist allerdings auch ein beliebtes Ziel für Tageswanderung. Ich war heute oben und bin leider etwas nass geworden.
Ausgangspunkt meiner Wanderung ist der Wanderparkplatz Hinterbrand. Vorbei an der Mittelstation der Jennerbahn wandere ich auf dem Königsweg über die Wasserfallalm in Richtung Königsbachalm. Am Königsbach mündet der von der Königsbachalm heraufführende Fahrweg in den Weg . Nach einem kurzen Steilstück zweigt nach rechts der Weg zur Priesbergalm ab. Die erste Hütte auf der Priesbergalm ist die Brennhütte der Enzianbrennerei Grassl. Ab Juli wird Bergbrenner Hubsi Ilsanker hier wieder Wanderer mit Schnaps und Anekdoten versorgen. Über das Priesbergmoos wandere ich weiter zu den Almhüttten. Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt laut Regenradar 50 Prozent, doch noch bin ich frohen Mutes: Der Himmel ist blau und die Temperatur angenehm warm. Zwar liegt schon eine Wolkendecke über dem Watzmann, doch über dem Fagstein, hinter dem sich der Seeleinsee versteckt, sieht es noch gut aus.

Vorbei an den Kasern führt in südlicher Richtung ein schmaler Weg über die Almwiese in einen Graben. Hier gabelt sich der Weg: der untere Weg führt über den unteren Hirschenlauf zur Gotzenalm, der obere durch den Stiergraben in Richtung Kahlersberg. Ich folge dem oberen Weg in das von steilen Wänden begrenzte Hochtal des Stiergrabens. Zwischen Stierwand und Tauerwand führt der Weg hier durch eine ursprüngliche Landschaft bergauf.

Den oberen Teil des Stiergrabens überwinden zahlreiche Serpentinen. Hier beginnt es jetzt ganz leicht zu tröpfeln.

Bei stärker werdenden Regen erreiche ich die Weggeabelung unterhalb des Hochgschirrs.

Da der Regen jetzt immer stärker wird spare ich mir den Weg an das Seeufer, sondern gehe auf dem Steig über die mittlerweise rutschigen Felsen oberhalb des Seeleinsees vorbei.

Die einzige Unterstandsmöglichkeit hier oben ist die Bergwachthütte, die etwas versteckt oberhalb des Sees liegt. Hier will ich abwarten, ob der Regen in absehbarer Zeit nachlässt. Denn mein Plan war eigentlich noch weiterzugehen und auf einem anderen Weg wieder abzusteigen.

Der Regen lässt aber nicht nach. Also entscheide ich mich für den kürzesten Rückweg: Wieder zurück über den Stiergraben. Bei strömenden Regen und eiskaltem Wind steige ich auf dem Aufstiegsweg wieder ab. Die Felsen sind mittlerweile nass und dementsprechend rutschig. Nach dem vorsichtigen Abstieg durch den Stiergraben wird der Weg wieder etwas besser und ich kann mein Tempo etwas erhöhen. Schließlich erreiche ich wieder die Priesbergalm.

Gottseidank haben die Almbauern heute ihre Kühe von der Niederalm auf die Priesbergalm gebracht, so kann ich zumindest noch auf ein Bier und ein Käsebrot einkehren.

Schade, dass es heute vom Wetter her nicht ganz gepasst hat. Aber was solls: Bei Sonnenschein kann ja jeder berggehen! Euer Sepp


10 Kommentare
Schmidl Hans
Tolle Fotos trotz Regen gibt kein schlechtes Wetter sondern schlechte bekleidung oder …..!!
Sepp
Da hast du recht!
Aleksandra
Hallo Sepp,
danke für deinen Wanderbericht und umsomehr für die schönen Fotos! Da will man gleich selber raufwandern, um diesen Blick von der Priesbergalm auf den Watzmann live zu erleben.
Einen schönen Sonntag noch!
Aleksandra
Sepp
Danke Aleksandra für das Lob, freut mich sehr!
Helga Regenbrecht
Hallo Sepp Lese immer gerne deine Wandervorrschlaege die sehr informativ sind. Freue mich wenn ich im September wieder einige Tage im BGL bin zum Wandern, egal bei welchem Wetter, bin auch schon bei Regen losgelaufen und wurde mit strahlendem Sonnenschein belohnt -es ist die Landschaft die so sehr fasziniert und wenn man nicht gerade um die Ecke wohnt nutzt man jeden Tag -egal ob Sonne oder Regen. Grüße an das Ehepaar Wurm auf der Bindalm – kürzlich im ZDF zu sehen.
Sepp
Servus Helga, danke für dein Lob, das freut mich sehr. Und den Gruss an meine Eltern richte ich natürlich gerne aus!
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