
Im Schneetreiben auf dem Emmausweg unterwegs

Eigentlich wollte ich am Samstag eine Skitour machen, doch wegen des starken Schneefalls habe ich eine weite Autofahrt vermieden. Stattdessen habe ich einen winterlichen Spaziergang auf dem Berchtesgadener Emmausweg gemacht.
Ich beginne meine Tour im Markt Berchtesgaden. Nur wenige Menschen sind in der Fußgängerzone unterwegs, wer nichts Dringendes erledigen muss, bleibt heute wohl daheim. Der Markt Berchtesgaden ist tief verschneit. Auch der Marktbrunnen vor dem Neuhaus ist von einer dicken Schicht Schnee überzogen, der Löwe an der Spitze des Brunnens ist als solcher kaum noch zu erkennen.

Während im vorderen Bereich der Fußgängerzone die Hütten des Berchtesgadener Advents schon abgebaut sind, stehen sie noch auf dem Schlossplatz.

Der Schneefall wird stärker, ich suche Schutz unter den Schlossarkaden.

Am Ende des Schlossplatzes steht noch ein großer hölzerner Engel mit dem Schriftzug des Berchtesgadener Advents, auch diese Figur ist von einer dicken Schneeschicht bedeckt.

Durch den Torbogen verlasse ich den Schlossplatz und gehe in Richtung Nonntal. Hinter dem Pfarrheim zweigt nach links der Weg der Seligpreisungen ab. Entlang des Weges hinauf zum Ponnzenzenbichl stehen noch die überdimensionalen, der Berchtesgadener War nachempfundenen Laternen, die den gesamten Emmausweg in der Adventszeit schmücken.

In zahlreichen Serpentinen führt der Weg hinauf zur Kirchleitenkapelle.

Die kleine Kapelle hat sich in den etwa 10 Jahren ihres Bestehens zu einem beliebten Ausflugsziel in Berchtesgaden entwickelt, vor allem auch wegen des fantastischen Ausblicks auf den Watzmann. Heute ist von unserem König der Berge allerdings nichts zu sehen.

Doch auch ohne Sicht auf das Bergpanorama ist die wunderbare kleine Kapelle am Weinfeld unterhalb des Locksteins einen Besuch wert.

An solch trüben Tagen werde ich gerne mal nachdenklich, eine Kapelle oder Kirche ist da genau der richtige Ort um innezuhalten und nachzudenken.

Nach kurzer Pause breche ich wieder auf und spaziere über den Soleleitungsweg oberhalb vom Markt Berchtesgaden entlang. Die bunten Laternen sind auch hier oben am Soleleitungssteg mein ständiger Begleiter und willkommene Farbtupfer an diesem grau-weißen Wintertag.

Vom Steg aus sehe ich schon zum nächsten Stopp meiner Tour, dem Kalvarienberg. Die Kalvarienberg-Kapelle thront über dem Markt Berchtesgaden und ist vom zentralen Weihnachtsschützenplatz gut zu sehen.

Mehrere kleine Kapellen auf dem Weg zur großen Kapelle zeigen die Stationen des Kreuzweges.

Nach oben blicke ich zum Schloss Fürstenstein, einem wunderschönen Bau in bester Lage.

Die Kalvarienberg-Kapelle selbst zeigt natürlich die Kreuzigung Jesu, allerdings in ungewohnt farbiger Darstellung. Der farbenprächtige Hintergrund mit seinem tiefen Blau entfaltet im Schneetreiben eine besonders intensive Wirkung.

Unter mir liegt der Markt Berchtesgaden ganz ruhig.

Nach dem Kalvarienberg gehe ich nicht hinunter zur evangelischen Christuskirche, sondern weiter in Richtung Stangaß. Eben führt mich der Soleleitungsweg bis zum Alpenhotel Kronprinz. Von dort folge ich der Straße bergab und durchquere noch den Luitpoldpark. Die Statue des namensgebenden Prinzregenten Luitpold ist von einer Schneehaube bedeckt.

Die Königliche Villa oberhalb des Luitpoldparks wirkt mit ihrer mediterran gestalteten Fassade fast merkwürdig, wie ein Hauch von Italien im bayerisch Winter.

Zum Abschluss meines Spazierganges kehre ich noch in Sophies Café im Kongresshaus ein und wärme mich auf. Eine schöne Tour, jetzt wird’s aber mal Zeit für eine gscheide Skitour.
Euer Sepp


3 Kommentare
Karin Becker
wunderbar! !!
Galit Noga-Banai
Do you know where in Berchtesgaden the artist Franz Grau (Munich) painted in 1954? Are the frescoes still there?
:
1954
Berchtesgaden Fresken Innenausstattung der Kapelle
Thank you
Sepp
Sorry, i have no information about this particular artist.