Kultur

Starkbieranstich in Teisendorf und Piding

Fastenzeit – süffiges Starkbier und viel Humor beim „Derblecken“ Starkbieranstich in Teisendorf und Piding

Warum zur Fastenzeit das Starkbier? Bereits seit dem 4. Jahrhundert ist die Fastenzeit vor Ostern bezeugt. Im Lauf der Geschichte des Christentums ändern sich die Regeln und Verbote zur Fastenzeit immer wieder. Papst Gregor I. legt im Jahr 590 für die Fastenzeit fest: Nur eine Mahlzeit täglich mit dem Verbot für den Verzehr von warmblütigen Tieren und tierische Produkte wie Eier, Milch, Butter und Käse sowie Alkohol. Papst Julius III lockert diese Fastenregeln Mitte des 16. Jahrhunderts mit nur mehr dem Verzicht auf Fleisch. Fisch, Mehlspeisen und viel vegetarische Kost stehen jetzt auf dem Speiseplan. Die Fantasie, Fastenregeln zu umgehen, kennt kaum Grenzen: So erklären die Mönche z.B. Vögel und Geflügel zu Wassertieren, da sie laut Schöpfungsgeschichte am selben Tag erschaffen wurden. Sogar den Biber setzen sie wegen des schuppigen Schwanzes den Fischen gleich.

Da auch Alkohol verboten ist, greifen die Mönche zu einer List: Sie brauen das besonders nahrhafte Starkbier, um auch in der Fastenzeit den für die schwere Arbeit nötigen Kalorienbedarf zu decken. Dabei berufen sie sich auf die Regel, nach der Flüssiges das Fasten nicht bricht. Um das Bier vom Papst für die Fastenzeit genehmigen zu lassen, schicken sie eine Kostprobe nach Rom. Durch die lange Reise inzwischen verdorben lässt derPapst dieses „ungenießbare Getränk“ für die Fastenzeit zu.

das Braumeister der Brauerei Wieninger an der Sudpfanne

Nach alter Tradition brauen die Brauereien auch heute noch für die Fastenzeit diese besondere Spezialität. Mit mehr Malzanteil eingebraut erhöhen sich die Stammwürze und der Alkoholgehalt des Bieres. Dabei unterscheidet man zwischen Bock mit 16% Stammwürze und ungefähr 6,5% Alkohol und dem Doppelbock mit 18% Stammwürze und dementsprechend mehr Alkohol. Meist mit dunklem Malz und verhältnismäßig wenig Hopfen gebraut kommen die Röstigen- und Karamelnoten zur Geltung. Der Bock bezeichnet sich als „schweres Bier“, da er mit mehr Restextrakt – d.h. mit mehr nicht vergorenem Zucker – mehr Süße hat. Zu den klassischen dunklen Bockbieren brauen die Brauereien auch hellen Bock (helleres Malz) und den traditionell obergärig vergorenen Weizenbock.

Der „Postbote“ hat allerlei zum „Derblecken“ dabei

Starkbieranstich – süffiges Starkbier und viel Humor beim „Derblecken“… Der Starkbieranstich gehört heute in der der Region Berchtesgaden und Berchtesgadens Rupertiwinkel zu den traditionellen Veranstaltungen. Politik und Prominenz bekommt gar manches zu hören, witzige Kommentare mit Seitenhieben, Gesellschaftliches zum Schmunzeln, Lachen und Nachdenken… Dem Einfallsreichtum der Akteure sind kaum Grenzen gesetzt. Ob als Fastenprediger oder als Postbote oder als …. sie nehmen Alles und Jeden aufs Korn!

Das lass ich mir nicht entgehen! Eure Rosi

Die nächsten Termine:

  • Freitag, 2. März 2018 ab 18 Uhr beim Altwirt in Piding
  • Freitag und Samstag, 9. Und 10. März 2018 um 19.30 Uhr im Poststall in Teisendorf

alle Fotos:RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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