Kultur

Wahre Köstlichkeiten bei der Speckmeisterschaft in Aufham

Auch probieren will gelernt sein

Auch probieren will gelernt sein“ …das lehrten mich die mehr als 50 aus allen Bevölkerungsschichten der Einladung der Brauerei Wieninger gefolgten Verkoster bei der 14. Speckmeisterschaft beim Neuwirt in Aufham. Sie alle fungierten als fachkundige Jury und kürten mit den Bewertungen die drei Besten von den insgesamt 14 abgegebenen Speckköstlichkeiten.

Schon der Blick in die Selch eines Teilnehmers einige Wochen vor der Meisterschaft verriet mir, dass ein „wahrlich köstlich Produkt“ heranreift: Gute Ware – das heißt nur für den späteren Speck ausgesucht geeignete Fleischstücke kommen in den Surbottich. Und – jeder hat so seine eigene Rezeptur an Gewürzen, wie lange die Stücke in der Sur liegen, die Dauer des Räucherns und verständlicherweise verrät diese keiner. Dann geht es in den Rauch. Glücklich derjenige, der noch eine Selch (Räucherkammer) von früher hat. Jedoch bauen viele sich inzwischen wieder eine Selch, um in den Genuß dieser selbst hergestellten Köstlichkeit – dem eigenen Speck – zu kommen.

Die Meisterschaft: Zum Neuwirt nach Aufham kam die Idee durch Andrea Zellner. Sie brachte 2008 den in Karlstein über Jahre durchgeführten Wettbewerb nach Aufham.

Die Teilnehmer geben dabei das Stück Speck in der Küche ab und dort vergibt der Koch geheim eine nur ihm bekannte Nummer für jeden Teilnehmer. Und dann haben die Juroren im Saal des Wirtes die Qual der schweren Wahl bei den auf Tabletts dünn aufgeschnittenen und mit der Nummer versehenen Kostproben. Zu sauer, zu viel oder zu wenig Wacholder, zu warm oder zu kalt oder zu lang oder zu kurz geselcht (geräuchert), zu wenig oder zu viel Fett – kaum zu glauben, welche Kriterien fachkundig diskutiert werden.

Nach der aufwendigen Auswertung der mit von 1=weniger gut bis 6=bester Note abgegebenen Bewertungsbogen stehen dann die Besten fest. Beliebt und begehrt die Pokale – gestiftet von der Brauerei Wieninger –  für die Besten drei und dazu je ein „Enzianbock“ ein „Heller Bock“ der nach dem Brauen vier Wochen lang im Grassl-Enzianfassl aus Esche gelagert zur besonderen Bierspezialität der Brauerei Wieninger reift. „A gscheide Brotzeit mit an guadn Speck und dazua a guads Bier!“ so Hans Unterreiner von der Brauerei Wieninger bei der Siegerehrung.


Ich freue mich schon auf die nächste Meisterschaft und bin sicher wieder dabei, dann aber auch als Juror. Das hatte ich mir in diesem Jahr als Neuling noch nicht zugetraut.
Eure Rosi

alle Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann


Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

4 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert