
Herbsttour auf den Rauhen Kopf
Ich habe das traumhafte Herbstwetter heute zu einer kleinen Bergtour genutzt: Mein Ziel ist der große Rauhe Kopf, der 1604 Meter hohe Vorgipfel im Untersbergmassiv. Der Rauhe Kopf ist sowas wie der Hausberg von Bischofswiesen, ein relativ kurzer Anstieg, der durchaus alpine Schlussteil und ein fantastischer Ausblick am Gipfel sind die Hauptmerkmale der Tour.
Ich starte am Vormittag an der Kastensteinerwand. Hier beginnt der bezeichnete Alpenvereinsweg Nummer 467. Ein Wirtschaftsweg führt steil aufwärts in den Wald. Auf etwa 900 Metern Höhe verzweigt sich der Weg, ich folge dem Wegweiser nach rechts.

Weiter durch den Wald gewinne ich an Höhe und treffe auf die Forststraße, die von der Aschauer Tratte heraufführt. Ich folge der Straße etwa hundert Meter und erreiche das markante Blaue Kastl.

Zwei Stunden sind es laut Wegweiser noch von hier zum Gipfel des Rauhen Kopfes.

Aber zuerst genieße ich noch den Ausblick vom Blauen Kastl zum Watzmann.

Der Weg ist nun ein schmaler, aber gut erkennbarer Steig, der nach rechts in den Wald abzweigt und nach flachen Beginn rasch steiler wird. Nach etwa 150 Metern führt der Weg nach links über einen Rücken unterhalb einer Felswand, den man rechts umgeht und so auf einen kleinen Sattel gelangt. Jetzt folge ich dem Kammverlauf auf der linken Seite bis zu einem Aufschwung, der mit der angebrachten Seilsicherung schnell überwunden ist.

Nur noch der felsige Gipfelhang trennt mich jetzt vom Gipfel. Ein paar beherzte Griffe später stehe ich auf dem Gipfel des Rauhen Kopfes! Von hier überblicke ich große Teile des Berchtesgadener Tals: Bischofswiesen liegt mir direkt zu Füßen. Im Süden funkelt das Wasser des Königssees, daneben Watzmann und Hochkalter, getrennt durch das Wimbachgrieß.

Im Nordwesten liegt die Schlafende Hexe, dahinter erhebt sich das Hochstaufen-Massiv. Und dazwischen die Alpenstadt Bad Reichenhall.

Natürlich bin ich nicht der einzige, der an diesem Tag die Idee hat, auf den Rauhen Kopf zu gehen. Rund um das Gipfelkreuz haben sich zahlreiche Bergsteiger zur Brotzeit hingesetzt. Ein paar von ihnen missbrauchen das Gipfelkreuz als Wäscheständer, um ihre verschwitzten Klamotten zu trocknen, weswegen ich auf das obligatorische Gipfelfoto verzichte.
Nach ausgiebiger Rast mache ich mich wieder auf den Weg ins Tal.
Euer Sepp

