
Abendspaziergang am Malerwinkel

Der Malerwinkel ist einer der bekanntesten Aussichtspunkte im Berchtesgadener Land. Am nördlichen Ufer des Königssees gelegen, blickt man vom Malerwinkel über den schmalen See und erkennt deutlich warum man den Königssee auch Bayerisches Fjord nennt: links und rechts begrenzen steile Felswände und Wälder den See, im Süden ragt die Röthwand steil auf und wird von der Pyramide der Schönfeldspitze gekrönt. Über den Malerwinkel-Rundweg kann man den Aussichtspunkt zügig erreichen. Die phänomenale Aussicht und die gute Erreichbarkeit machen den Malerwinkel zu einem der beliebtesten Logenplätze. Ich war am Montag Abend auf dem Rundweg unterwegs und konnte nicht nur die Aussicht genießen, sondern auch eine Ruhe, die am Königssee selten ist.
Es ist etwa 17:45 Uhr als ich am Parkplatz Königssee parke, es ist noch hell, doch die Dämmerung kündigt sich schon an. Am Hotel Königssee vorbei gehe ich zum Werftgelände und hinter den Bootshäusern zum Cafe Malerwinkel hinauf. Durch den bunten Herbstwald erreiche ich recht schnell den Aussichtspunkt Malerwinkel. Über den See schaue ich zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä; erstaunlich wie dunkel es um diese Zeit schon ist!

Am Malerwinkel stehen mehrere Bänke, die eigentlich zum Verweilen einladen. Und auch die Temperatur ist richtig angenehm, dem Föhn sei Dank fast schon warm. Dennoch bleibe ich nicht hier, sondern wandere auf dem Rundweg weiter. In zwei weiten Kehren führt der Weg jetzt bergauf, bevor es wieder flacher wird. Der Wald präsentiert sich in den schönsten Farben, die der Herbst zu bieten hat.

Der Bergmischwald ist nicht nur bunt, sondern auch ziemlich licht und gibt jetzt wieder den Blick auf den See frei. Bevor eine Linkskehre tiefer in den Wald hineinführt, stehen nochmal ein paar Bänke an einem weiteren Aussichtspunkt. Hier sitzen zwei Wanderer und genießen den Herbstabend. Ich gehe weiter in den Wald hinein bis zu einer Wegkreuzung. Nach rechts zweigt hier der schmale Rabenwandsteig ab. Der Weg ist jetzt etwas felsiger und schmaler und führt – durch zwei Holzgeländer gesichert- zum Aussichtspunkt unterhalb der Rabenwand. An einem Baum hängt eine Metallbox, die als Kontrollstelle der Genusswanderungen der Gemeinde Schönau am Königssee dient.

Es ist jetzt ziemlich dunkel geworden, doch der Ausblick von der Rabenwand über den Königssee ist wunderschön. Etwa 175 Meter oberhalb des Malerwinkels hat man einen ähnlichen Blick, durch die erhöhte Lage aber nochmals erhabener.

Bevor es komplett dunkel wird, breche ich wieder auf. Der Rückweg durch den Wald erfordert in der Dämmerung höchste Konzentration. Im Schein der Stirnlampe gehe ich zurück zur Wegkreuzung und über den Rundweg zurück zur Seelände und schließlich zum Parkplatz.
Eine schöne Abendtour, allerdings sollte man den Rabenwandsteig nur bei Tageslicht gehen. Euer Sepp


6 Kommentare
Babsi Winkler
Danke Sepp
Ein guter Tipp für abends.
Ciao babsi
Sepp
Bitte gerne Babsi, schöne Grüße nach Bad Reichenhall
Ingrid und Hans-Henning Krebs
Wie Wunderschön diese Landschaft ist. Vielen Dank für die tollen Fotos.
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Emmi
Bei meiner Oma hat der Malermeister den Malerwinkel sogar an die Wand gepinselt. Sie hatte solches Heimweh, dass wir ihr bei der letzten Renovierung das Bild geschenkt haben. Es sah so echt aus, dass man den Eindruck hatte, die Berge beginnen direkt in ihrer Wohnstube. Sah einfach toll aus.