Kärlingerhaus – Funtensee – Viehkogel

Vom Königsee über die Saugasse zum Funtensee
Die bisher schönste Bergtour meines Lebens führte uns von St. Bartholmä am Königssee über die Saugasse zum Kärlingerhaus am Funtensee. Abends folgte noch ein Abstecher auf den Viehkogel. Am vergangenen Wochenende war es soweit. Bereits im April hatten wir 13 Übernachtungsplätze im Kärlingerhaus reserviert, da dieses an den Wochenenden komplett ausgebucht ist! Unter den 13 Personen waren 8 Kinder und Jugendliche von unserem Tennisverein, die Tour war eine Belohnung für die sportlichen Leistungen der Kids. Als Begleiter waren 5 Erwachsene mit dabei, darunter auch ich.
Am Samstag hieß es früh aufstehen, da wir bereits mit dem ersten Schiff um 8:00 Uhr nach St. Bartholomä übersetzten.

Von dort aus starteten wir um Punkt 9 Uhr, zunächst flach am See entlang bis zum Eisbach. Nach dem Eisbach geht es bergauf und zwar gleich am Anfang richtig knackig. Die ersten Meter sind noch angenehm doch dann wirds richtig steil. Es geht am Schrainbachfall vorbei hinauf auf das erste Plateau. Zur Erholung geht es dann am Bach entlang etwas gemütlicher vorwärts. Nach insgesamt zwei Stunden Gehzeit erreichten wir den Anfang der Saugausse.

Doch bevor wir diesen anstrengenden Teil der Tour angingen, gabs erstmal eine Brotzeit.
Durch die Saugasse zum Kärlingerhaus
Nachdem wir uns etwa eine halbe Stunde erholt und gestärkt hatten ging es in die Saugasse. 38 Kehren führen durch das steile imposante von Felsen umrahmte Gelände, eine echtes Erlebnis. Ca. 45 Minuten brauchten wir bis wir auf dem nächsten Plateau angekommen waren. Nach eine kurzen Trinkpause ging es weiter Richtung Kärlingerhaus. Dort oben, auf ca. 1.400 Meter war alles grün. Tausende von Bergblumen blühten trotz Hitze und Trockenheit. Der schmale Weg für durch den Urwald, einfach ein Traum.

Die Sonne machte uns zwar etwas zu schaffen, doch mit reichlich trinken gab es keine Probleme. Mittlerweile hatten sich ein paar der Kids die offensichtlich unterfordert waren abgesetzt und marschierten bereits voraus mit einem der Betreuer.
Baden im Funtenssee
Nach insgesamt 4,5 Stunden (inklusive Pausen) erreichten wir um 13:30 Uhr das Kärlingerhaus auf 1.638m (ca. 230 Schlafplätze). Nachdem wir die Schlaflager bezogen hatten gings mit handtuch und Badehose zum Funtensee, im Winter immerhin der kälteste Ort Deutschlands! Davon war jedoch an diesem Tag nichts zu spüren. Bei angenehmen 25°C Lufttemperatur lagen wir am Kiesstrand. Und auch der Funtensee hatte sich durch die Hitze der letzten Wochen auf erfrischende 21°C aufgewärmt, ein Traum!

Markus und ich machten einen kleinen Spaziergang zur Brennhütte der Enzianbrennerei Grassl. Bei unserem Rundgang trafen wir auf ein Murmeltier (Mankei), das sich sogar wunderbar von uns fotografieren ließ.

Abendtour zum Viehkogel (2.518m)
Um 17 Uhr marschierten wir die 500 Meter zurück zur Hütte und genehmigten uns ein deftiges Bergsteigeressen, schließlich hatten wir ja noch was vor. Die 1.050 Höhenmeter waren uns nicht genug, deshalb beschloss ein Teil der Gruppe (4 Betreuer und vier Mädels zwischen 14 und 15) noch auf den Viehkogel (2.158m). Auf dem Schild stand Gehzeit 2,25 Stunden Gehzeit, doch da unsere gruppe Topfit und motiviert war, erreichten wir den Gipfel bereits nach 1,5 Stunden. Die Landschaft dort oben ist unbeschreiblich schön. Das letzte Stück bis zum Gipfel ist jedoch sehr steil und der Schotter rutschig, da sollte man auf jeden Fall gut aufpassen.

Oben angekommen wurden wir um 19:30 mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Rundherum hohe Berggipfel, darunter die Schönfeldspitze und natürlich der Watzmann.

Wir stiegen bereits ein kleines Stück ab, dass wir nicht ganz im dunkeln zurückwandern mussten. Unterhalb vom Gipfel genossen wir den restlichen Sonnenuntergang.

Nach ca. 1 Stunde Abstieg kamen wir wohlbehütet um 21:30 Uhr wireder am Kärlingerhaus an. Alle waren ziemlich geschafft und müde, von den knapp 1.600 bewältigten Höhenmetern. Bis 22:15 blieben wir noch auf der Terasse und feierten mit einem Gitarristen der für Stimmung sorgte den gelungenen Tag.
Nach einer kurzen Nach hieß es um 6:30 uhr aufstehen zum Frühstück. Anschließend wurden die Sachen gepackt, sodass wir um 8:30 Uhr den Rückweg antraten.

Hinunter durch die Saugasse waren wir nach ca. 3 Stunden wieder am Königsse. Nach einer Abfrischung im See und einer Brotzeit fuhren wir mit dem Schiff zurück zum Ausgangspunkt.

Müde aber glücklich kamen alle Teilnehmer der Tour wieder wohlbehalten zu Hause an.
Dieser Wanderbericht erschien zuerst auf Pure-Wanderlust!
One Comment
Marlene Koch
Hätte mir mehr Details gewünscht. Trotzdem finde ich, ist dieser Artikel gelungen.