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Die neuen Pächter vom Wimbachschloss

Petra Palt und Alexander Unger sind die neuen Pächter vom Wimbachschloss. Ab 1. Mai 2019 führen die beiden die traditionsreiche Berggaststätte im Wimbachtal. Ich habe die Beiden heute bei Ihren letzten Vorbereitungen besucht.

Es regnet in Strömen als ich heute Vormittag am Wimbachschloss ankomme. Alex rangiert gerade seinen viertürigen Lada Niva – ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Seit drei Wochen fährt er damit Material zum Wimbachschloss: Einrichtung, Maschinen und Lebensmittel!

Es ist viel zu tun und die Zeit ist knapp. Der viele Schnee des Winters macht den Weg zum Wimbachschloss lange Zeit unpassierbar, erst Anfang April ist der Weg frei. Petra und Alex können mit den Vorbereitungen für die Saison beginnen.

Am 1. Mai werden Alex und seine Lebensgefährtin Petra das Wimbachschloss als neue Pächter eröffnen. Es ist ein lang gehegter Wunsch der beiden, das Wimbachschloss zu übernehmen. Petra erzählt, wie sie Ihre Freundinnen beneidet hat, die vor etwa 20 Jahren im Sommer hier gearbeitet haben. Als der Nationalpark Berchtesgaden letztes Jahr die Pacht der Berggaststätte neu vergibt, zögern sie nicht und bewerben sich. Und der Verpächter entscheidet sich für die Beiden. Erfahrung haben sie genug: Petra hat im Hotel Vier Jahreszeiten in Berchtesgaden gelernt, ist studierte Hotelbetriebswirtin und hat in Hotels in Tirol gearbeitet. Der Tiroler Alex ist gelernter Koch, sein Spezialgebiet ist die Vollwert- und vegetarische Küche. 1996 hat er das erste vegetarische Restaurant in Salzburg eröffnet. Gemeinsam werden die Neu-Hüttenwirte ihre gastronomische Erfahrung einbringen und Tiroler und Bayerische Küche höchster Qualität anbieten. Großen Wert legen Petra und Alex auf regionale Produkte. Je kürzer der Weg, desto besser. So stehen auf der Karte einfache Gerichte und nur wenig Fleisch: Je ein Wild- und ein Rindgericht, Schweinsbraten gibt es nur von Freitag bis Sonntag. Ansonsten dominieren vegetarische Gerichte und Mehlspeisen die Karte: Selbstgemachte Nudeln, verschiedene Strudel, Bergsteiger Bowls ….

Auch die Getränke stammen aus der Region: Das Bier vom Hofbrauhaus Berchtesgaden, die Schnäpse von der Enzianbrennerei Grassl und aus der kleinen Destillerie von Angelika Scheid.

Der Tee stammt von der Chiemgauer Teemanufaktur Bioteaque. Im Wimbachschloss gibt es keinen ordinären Kräuter-, Schwarzen oder Grünen Tee sondern „Schwarzen Peter“, „Frische Resi“ oder „guada Luggi“.

Während Petra die Blumendeko für die Eröffnung vorbereitet erzählt Sie mir von der Weinauswahl.

Besonders stolz ist sie auf die Weine vom Weingut Umathum im Burgenland. Dieses kleine biodynamische Weingut ist bekannt für seine exzellenten Weine. Als eines von nur wenigen Weingütern bringt Umathum seine Weine erst nach über drei Jahren Lagerzeit in den Verkauf. Das schmeckt man!

Die Gaststuben im Erdgeschoss haben sich auf den ersten Blick nicht verändert.

Erst bei genauerem Hinsehen fallen mir die Bilder an den Wänden der beiden vorderen Stuben auf: Hier hängen Bilder einer alpinen Expedition. Tatsächlich stammen die Bilder von der Anden Kundfahrt 1957 der Sektion Berchtesgaden des Alpenvereins, die der Berchtesgadener Maler und Fotograf Thomas Maltan in einem Buch veröffentlicht hat. Der Künstler hat dem Wimbachschloss acht Bilder zur Verfügung gestellt und wird am Eröffnungstag auch persönlich anwesend sein.

Petra nimmt mich mit ins Obergeschoss. Hier gibt es ein kleines Museum. Das ehemalige Schlaf- und Wohnzimmer der Witteslbacher Jagdherren ist originalgetrau erhalten. Inklusive Einrichtungsgegenständen. Auf Nachfrage und wenn es die Zeit erlaubt zeigt Euch Petra gerne das kleine Museum.

Währenddessen arbeitet Alex im Untergeschoss in seinem Revier, der Küche! Er freut sich, dass es jetzt bald losgeht. Als Österreicher liegen ihm besonders die Mehlspeisen am Herzen. Die verschiedenen Strudel und Kuchen werden zu den kulinarischen Höhepunkten im Wimbachschloss gehören.

Aber auch Deftiges wird Alex hier kochen. Je nach Saison und Verfügbarkeit wird eine Tageskarte die eigentliche Karte ergänzen. Eines wird es hier oben aber nicht geben: Pommes! Die passen nicht in das Konzept der einfachen Gerichte aus guten regionalen Produkten bester Qualität.

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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